Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Stress als eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts. Symptome wie Erschöpfung und Burnout sind in der modernen, digitalen Welt allgegenwärtig. Wie lässt sich Stress überhaupt definieren, welches sind die größten Risikofaktoren und welche Möglichkeiten der Stressbewältigung gibt es?
Artikel von Isabelle Butz – bodyLIFE medical – Ausgabe: 06/2022
(Diplom-Sportwissenschaftlerin mit langjähriger Erfahrung in der ambulanten orthopädischen, neurologischen und kardiologischen Rehabilitation sowie im Gesundheits- und Rehabilitationssport. Sie ist IHK-zertifizierte Fachkraft für Stressmanagement und außerdem Leiterin der mobee ® 360-Akademie mobee®versity“ für digitale Diagnostik)
Stress und Gesundheit
In einer 2021 veröffentlichten Stressstudie der Techniker Krankenkasse berichteten mehr als ein Viertel der befragten Deutschen, häufig gestresst zu sein. Unter den häufig Gestressten äußerten 74 Prozent Muskel- und Rückenbeschwerden. Empfindungen wie „Erschöpfung“ und „Ausgebranntsein“ belegten allerdings mit 80 Prozent Platz eins der Leiden häufig Gestresster. Unter den selten Gestressten gaben derartige Emotionen nur 13 Prozent an. Die Befragten repräsentieren den Querschnitt der volljährigen Bevölkerung in Deutschland.
Definition
Ursprünglich stammt das Phänomen „Stress“ aus der Werkstoffkunde und steht dafür, wie sehr sich ein Objekt unter Einwirkung einer definierten Kraft verbiegt. Im medizinischen Kontext ist Stress eine physische Reaktion auf einen Reiz…
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Fazit
Stress ist eine „Meisterleistung“ unseres Organismus, aber auch eine der größten Gesundheitsgefahren unserer digitalisierten Welt. Wie Stress erlebt wird, kann über eine Neubewertung des Stressors gelingen und die Einstellung, dass Stress generell eher Freund statt Feind ist. Nach fordernden Phasen immer wieder für Entspannung, Regeneration und Ausgleich zu sorgen, sollte Teil eines gesundheitsorientierten Umgangs mit sich selbst sein, um präventiv vor chronischem Stress und seinen negativen Auswirkungen wie Burnout oder Depressionen geschützt zu sein. Das Stressverhalten lässt sich bewusst ändern. Stressbewältigungsstrategien sind vielfältig, sehr individuell und aus dem jeweiligen beruflichen und privaten Kontext zu betrachten. Auch gesundheitsbezogene Verhaltensweisen können das Stressempfinden positiv beeinflussen. Um individuelle, gezielte Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln, ist es sinnvoll, Screening- oder Diagnostikinstrumente insbesondere in der Primärprävention einzusetzen und neben den physischen Stressreaktionen mit seinen Auswirkungen auf den Organismus auch die psychosoziale Ebene und die beruflichen Kontextfaktoren in die Istanalyse und Maßnahmenempfehlung einzubinden.
Isabelle Butz
Literatur auf Anfrage bei der Autorin erhältlich.