Bewegen Sie sich genug? Immer mehr Deutsche inaktiv.

Internationale sowie nationale epidemiologische Studien zeigen, dass körperliche Inaktivität und Bewegungsmangel tendenziell zunehmen und damit verbunden immense Kosten für die Gesundheitssysteme entstehen. 

Teufelskreis aus Überfluss und Bewegungsfrust

Besonders in den Industriestaaten sorgen ein generelles Überangebot, eine unausgewogene bzw. falsche Ernährung sowie Bewegungsmangel für einen Teufelskreis, der viele Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes Mellitus, Bluthochdruck, Rückenschmerzen und Co. begünstigt.

In Ländern mit hohem Einkommen liegt der Anteil der Menschen mit zu wenig Bewegung bei 36,8 Prozent. In Ländern mit niedrigen Einkommen sind es mit 16,2 Prozent deutlich weniger.

Positive Effekte regelmäßiger körperlicher Aktivität

Die Ergebnisse verschiedener Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Gesamtsterblichkeitsrisiko um bis zu 30 Prozent senken kann. Im Vergleich zwischen körperlich Aktiven vs. Inaktiven zeigt eine umfassende Betrachtung des aktuellen Forschungsstandes, dass insbesondere zusätzliche sportliche Aktivität einen positiven Einfluss auf weitere Faktoren wie bspw. Immunsystem, Blutdruck, Knochendichte und Psyche hat. 

Das empfiehlt die WHO

Für Erwachsene empfiehlt die WHO aktuell etwa jede Woche mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden moderate körperliche Aktivität: Das sind rechnerisch im Schnitt mindestens 21 Minuten pro Tag. Zusätzlich sollte man gemäß den Empfehlungen zwei Mal die Woche die Muskelkraft gezielt trainieren.

Gerade das Kraft- und Muskeltraining kommt – trotz seiner vielen positiven Effekte – häufig zu kurz. Nur ein Bruchteil der europäischen Bevölkerung erreicht hier die spezifischen Empfehlungen der WHO tatsächlich.

Neben diesen Minimal-Empfehlungen sollten nach Möglichkeit jedoch zusätzliche Bewegungs- und Sporteinheiten über die Woche verteilt ergänzt werden, um weitere positive Effekte zu erzielen. Alle Aktivitäten über die Mindestempfehlungen von 150 Min. pro Woche, haben einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen.

Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung

Viele der angesprochenen gesellschaftlichen Entwicklungen gehen zu Lasten des individuellen Aktivitätslevels. Somit spielt gerade für bisher körperlich Inaktive die Integration von Bewegung in den (Berufs-)Alltag (z. B. Bewegung am Arbeitsplatz oder vermehrtes Treppensteigen) eine wichtige Rolle. Hier sind mehrere kürzere Bewegungseinheiten von ca. 10 Min. täglich als sinnvoll zu bewerten, denn jede zusätzliche Bewegung ist ein Anfang.

Fazit

Insbesondere Gesundheitsanbieter können durch ihr umfangreiches Service- und Dienstleistungsangebot ihren Kunden diese interdisziplinäre Verknüpfung bieten. Sie leisten somit einen elementaren Beitrag im Kampf gegen Bewegungsmangel und körperliche Inaktivität.

Quellen: WHO;

Global status report on physical activity 2022 – httpshttps://www.who.int/publications/i/item/9789240059153

Health at a Glance: Europe 2022 State of Health in the EU cycle – https://health.ec.europa.eu/system/files/2022-12/2022_healthatglance_rep_en_0.pdf

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