Unser Körper verfügt mit den sogenannten Stressachsen über mehrere komplexe
biologische Systeme, um auf Stress reagieren bzw. diesen regulieren zu können.
Bei Stressreaktionen gibt es oft eine Reihenfolge oder Hierarchie in der Aktivierung der Stressachsen, obwohl es wichtig ist zu betonen, dass die Reaktionen und Achsen oft
gleichzeitig und in Wechselwirkung miteinander aktiviert werden können. Dennoch kann
man grob eine Reihenfolge und typische Situationen für jede Achse skizzieren.
Eine akute Stresssituation, wie bspw. das Hupen eines herannahenden Autos beim
Überqueren einer Straße, führt zu einer sofortigen „Kampf- oder Flucht“-Reaktion. Dabei
wird der Sympathikus aktiviert, der über die Hormone Adrenalin und Noradrenalin den
Körper auf eine schnelle Reaktion vorbereitet.
In länger anhaltenden Situationen, wie bspw. dauerhaftem Arbeitsstress oder der
Vorbereitung auf eine wichtige Prüfung, setzt der Körper das Hormon Cortisol frei, um
Energie bereitzustellen und andere langfristige Anpassungen vorzunehmen.
Das Vegetative Nervensystem (VNS) fungiert als Zentrale für die beiden Nervenstränge
Sympathikus und Parasympathikus und reguliert die situationsbedingte Anpassung von Organen und Organsystemen. Die Anpassungsreaktionen erfolgen in der Regel autonom,
unmittelbar und permanent.
Der Sympathikus ist dabei zuständig für die überlebenswichtigen Reaktionsmuster Flucht, Kampf oder Verstecken („sich totstellen“). Die Organe und Organsysteme werden stimuliert, um die Aufmerksamkeit und den gesamten Stoffwechsel auf den Notfall vorzubereiten.
Entgegengesetzt liegt der Fokus des Parasympathikus auf Regeneration, Reparatur, Schlaf und Fortpflanzung. Typisch dabei sind der Entspannungszustand der Muskulatur, die Erhöhung der Verdauungsaktivität und das Auffüllen der Energiespeicher.
Lesen Sie dazu auch unseren weiteren Blog-Beitrag…